Kunsthalle Mannheim
Einer der größten Museumsneubauten Deutschlands ist kürzlich in Mannheim entstanden. Die neue Kunsthalle in der Industriestadt am Rhein beeindruckt durch ihre unverwechselbare und imposante Erscheinung und ist vom weltweit agierenden Büro Gerkan, Marg und Partner konzipiert worden.
Die Stadt in der Stadt
In Anlehnung an die „Quadratestadt“ Mannheim besteht die neue Kunsthalle mit einer Gesamtfläche von 13.000 Quadratmetern aus mehreren versetzt angeordneten kubischen Bauten, die in Höhe und Breite variieren. Darin befinden sich unterschiedliche Ausstellungs- und Funktionsräume, die über ein zentrales Atrium und durch Galerien, Terrassen und Brücken miteinander verbunden sind. Von außen präsentiert sich der Neubau als ein einziges Gebäude, das durch asymmetrische Fensterbänder gegliedert ist. Über dem seitlich versetzten Eingang befindet sich ein haushohes Panoramafenster. Umhüllt wird der Komplex von einem vorgehängten Metallgewebe aus bronzierten Edelstahldrähten und Röhren.
Detail: Sichere, schwellenlose Tür- und Fassadenbereiche
Barrierefreie, also schwellenlose Übergänge vom Gebäudeinneren ins Freie gehören heute zum Standard moderner Architektur. Es muss jedoch sichergestellt sein, dass keine Feuchtigkeit von außen in das Gebäude eindringen kann. Denn die Schnittstelle zwischen Bodenfläche und aufgehendem Bauwerk ist höchsten Belastungen, besonders bei Starkregenereignissen, ausgesetzt. Deshalb ist dieses Detail sorgfältig zu planen und auszuführen.
Sowohl die DIN 18195 (Bauwerksabdichtungen) als auch die Flachdachrichtlinie fordern von Konstruktionspunkten, an denen waagerechte und schwach geneigte Flächen an aufgehende Bauteile treffen, dass die Abdichtung bis mindestens 15 cm oberhalb des Außenbelags hochzuführen ist. Werden in diesen Bereichen Türen, raumhohe Fenster oder Glasfronten geplant und die Anschlusshöhe der Abdichtung unterschritten, sind besondere Maßnahmen zum Schutz gegen eindringendes Wasser erforderlich. Eine Lösung an diesem Detailpunkt stellen ausreichend dimensionierte Entwässerungsrinnen, möglichst direkt an der Fassade installiert, dar.
Tief-(sinnige) Fassadenentwässerung
Die riesigen bodentiefen Fenster rund um den Neubau der Kunsthalle erlauben Ein- und Ausblicke nach allen Seiten, stellen jedoch baukonstruktiv auch besondere Anforderungen an die Fassadenentwässerung. Die Planer entschieden sich für eine Kastenrinne von Inotec, Typ 605 KR. Insbesondere die fassadenseitig bis unter die Glasleiste abgesenkte Rinnenseitenwand, mit Kantung für das Tropfblech, zeichnen die speziell für tiefliegende Glasfassaden konzipierte Fassadenrinnen aus. Die aus Stahl S235JR (stückverzinkt) mit 2 mm Materialstärke hergestellte Kastenrinne verfügt über einen verstärkten Einlaufrand, der auch zur Aufnahme der Rinnenabdeckung dient. Zum Einsatz kamen Maschenroste aus Stahl, mit einer Maschenweite von 30/10 mm in begehbarer Ausführung. Alternativ stehen für diesen Rinnentyp Maschenroste mit MW 22/22 mm oder Querstabroste aus Flachstahl 20/3 mm zur Verfügung. Das Rinnensystem, für die Belastungsklasse A 15 nach DIN EN 1433 ausgelegt, ist begehbar und rollstuhlbefahrbar bzw. für leichten Fahrverkehr geeignet.